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Historisches ‚Rebmannshaus‘ Eckteil 24, Sipplingen – Architekturbüro Corinna Wagner

Historisches ‚Rebmannshaus‘ Eckteil 24, Sipplingen

Denkmalschutzpreis 2020 Baden-Württemberg

Energie Effizienzpreis 2020 Baden-Württemberg

Erbauungszeit 1662, Erweiterung nach Südosten 1680

Sanierung: 2014 bis 2020

Gefördert durch das Sonderprogramm des Landes Baden-Württemberg „Instandsetzung leerstehender Kulturdenkmale in dörflichen und kleinstädtischen Ortskernen“

Bau- und Denkmalbegleitung

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    Denkmalschutzpreis 2020 Baden-Württemberg

    Einstiges Rebmannshaus Eckteil 24 in Sipplingen am Bodensee

    „Hast Du gehört, irgendein Verrückter hat das Eckteil 24 gekauft. So blöd kannst ja gar nicht sein“, hieß es laut Bauherrin im Gemeinderat, als sich die Kunde verbreitete, dass Irmgard Möhrle-Schmäh 2014 in Sipplingen ein Haus erworben hatte, das nach landläufiger Meinung nichts anderes war als ein Schandfleck der Bodenseegemeinde. Tatsächlich war der Zustand des Kulturdenkmals katastrophal, da es 15 Jahre lang leer stand und schon lange keinerlei Bauunterhaltung mehr durchgeführt worden war. Die schadhafte Dachdeckung hatte Regenwasser und Schnee in die betagte Fachwerkkonstruktion eindringen lassen und solche Schäden verursacht, dass Deckenteile heruntergebrochen waren und akute Einsturzgefahr bestand. Parallel zum Niedergang sorgte seit 2007 das Verhalten der bisherigen Eigentümerin einerseits und die Reaktion der Behörden mit ihren Auflagen andererseits jahrelang für Dispute: Gutachten, welche die Erhaltungsfähigkeit konstatierten, eine Eintragung in die Liste verkäuflicher Kulturdenkmale und Zusagen für besondere Förderung aus verschiedenen Denkmalprogrammen standen mehreren abgelehnten Abbruchanträgen gegenüber, eine Prüfung der wirtschaftlichen Zumutbarkeit, die bejaht wurde und wiederum eine Klage zur Folge hatte. Schließlich veranlasste die Gemeinde Sipplingen sogar per Ersatzvornahme eine Notsicherung des Daches.

    Irmgard Möhrle-Schmäh focht all diese Vorbelastungen nicht an. Sie erwarb die Immobilie, da sie Vertrauen in ihren Mann hatte, den Zimmermann Sebastian Schmäh, von dessen handwerklichen Fähigkeiten und denkmalpflegerischem Interesse sich die Jury schon mehrfach bei prämierten Gebäuden der letzten Jahre in der Bodenseeregion ein Bild machen konnte. Nach anfänglicher Beteiligung des Architekten Bruno Siegelin aus Herdwangen wurde auch hier die am Denkmal besonders erfahrene Architektin Corinna Wagner aus Überlingen mit ins Boot genommen. Das gemeinsame, schon in früherer erfolgreicher Zusammenarbeit erprobte Team von Handwerker und Architektin sollte dem ruinösen Haus die Rettung bringen.

    Bauhistorische Forschungen mit einem verformungsgerechten Aufmaß hatten die komplexe Geschichte des zweigeschossigen Bauernhauses mit Satteldach schon 2008 und dann nochmals 2015 bis in Details geklärt. Es war ein typisches Haus von Rebbauern der Weinregion am Bodensee. Eine Achse des Hauses war, wie dendrochronologisch nachgewiesen werden konnte, 1660 im Zusammenhang mit dem noch existierenden angrenzenden Haus errichtet worden. Der Großteil des Gebäudes ist hingegen ein Anbau von 1682 an den wenig älteren Teil. Wohl im Zug einer Erbteilung war das Anwesen im frühen 19. Jahrhundert in zwei Besitzhälften getrennt worden. Der Schmäh’sche Teil besaß an der Giebelseite von jeher eine Außentreppe mit Abort. Im Innern, aufgeteilt in Mittelflur und davon ausgehenden Räumen, befanden sich im Erdgeschoss eine Werkstatt und im Oberstock eine Eckstube mit einer bemerkenswerten Holzvertäfelung. Trotz aller Nutzungsänderungen, Umbauten und der extremen Vernachlässigung der letzten Jahrzehnte zeichnete sich die Bausubstanz dennoch durch viele originale Befunde aus, vor allem, was die Oberflächen in Holz, Putz und Resten alter Farbigkeit anging.

    Nicht nur die Rettung des Hauses in letzter Minute hat nach Meinung der Jury einen Denkmalpreis Baden-Württemberg verdient, sondern auch die Konzeption der Sanierung. Mit einem Nebengebäude im Garten, in dem die Heizung untergebracht wurde, konnte das historische Haus von Technik entlastet werden. In ihm befinden sich nun zwei Mietwohnungen, die bei Bedarf wieder zu einer Wohneinheit zusammengelegt werden können. Die modernen Sanitärbereiche wurden unter größtmöglicher Schonung der Originalsubstanz eingefügt, ebenso die Maßnahmen zur Wärmedämmung und zur Nutzbarmachung des großen Dachraums. Überall zeugen restauratorisch gesicherte Oberflächen vom früheren Leben im Rebmannshaus. Es ist ein Beispiel dafür, dass bei der richtigen Einstellung und entsprechendem Knowhow selbst unrettbar scheinende Objekte eine Chance haben.

     

    Energie Effizienzpreis 2020 Baden-Württemberg

    Prämierungsstufe GOLD in der Kategorie Modernisierung im Denkmalschutz
    Eigentümerin
Irmgard Möhrle-Schmäh, Meersburg
    Planung/Ausführung
Holzbau-Schmäh, Meersburg
    Kennwerte:
    Primärenergiebedarf: 108,00 kWh/(m2a)
    Endenergiebedarf: 96,00 kWh/(m2a)
    Transmissionswärmeverlust: 0,619 W/(m2K)
    Baukosten: 1.695 Euro/m2 Bruttogeschossfläche, bereinigt
    Bei diesem denkmalgeschützten Objekt handelt es sich um ein Fachwerkhaus aus dem Jahr 1666. Die Dämmung des sanierten Zweifamilienhauses besteht aus einem innenliegenden Vollwärmeschutz an den Außenwänden und einer Aufdach- und Gefachdämmung im Dachgeschoss. Die bestehenden Kastenfenster wurden neu abgedichtet und von innen durch moderne Fenster in den Kastenrahmen ergänzt. Eine neue Gasheizung und eine solarthermische Anlage versorgen das Gebäude mit Wärme. Die Modernisierungsmaßnahmen sind unter Berücksichtigung der Anliegen der Denkmalpflege aus Sicht der Jury besonders gut gelungen.
    Das Gebäude erhält dadurch gute Energiekennwerte, welche den Standard eines ‚KfW-Effizienzhauses Denkmal‘ erreichen. Die Solarthermie-Anlage auf einem Nebengebäude zeigt in besonderer Weise, dass auch bei Sanierungen im Denkmalbereich nachhaltige Energiegewinnung eine Option ist. Dieses Objekt kann vielen anderen denkmalgeschützten Gebäuden dieser Art als Vorbild für eine gelungene energetische Sanierung dienen.

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